125er-Motorräder für Autofahrer: Bilder, Daten, Preis | ADAC

2022-11-10 17:42:14 By : Mr. John Snow

Autofahrer können für kleines Geld den vereinfachten Führerschein Klasse B196 für Leichtkrafträder machen. Doch welche Modelle eignen sich für Neu-Biker? Hier finden Sie die beliebtesten Motorräder mit 125 cm³ Hubraum

Fahrerlaubnis für Krafträder der Klasse A1 vereinfacht

Moderne 125er sind so sicher wie "große Motorräder"

Die Preise liegen zwischen 3500 und 5500 Euro

Um ein 125er-Bike mit dem Autoführerschein zu fahren, bedarf es nur einer Fahrerschulung. Die sonst vorgeschriebene vollständige Ausbildung sowie theoretische und praktische Prüfung muss für diese Fahrerlaubnis der Klasse B196 nicht mehr durchlaufen werden. Voraussetzung ist lediglich, dass man älter als 25 Jahre ist und seit über fünf Jahren den Pkw-Führerschein Klasse B besitzt. Moderne 125er-Motorräder, offiziell Leichtkrafträder genannt, kommen den nicht gedrosselten Motorrädern in vielen Punkten sehr nahe und bieten gehobenen Fahrspaß für überschaubares Geld. In Hinblick auf Abgasnormen und Sicherheitstechnik sind die Auflagen für 125er nicht ganz so streng wie für die großen Motorräder. Teilweise sind sie dennoch schnell unterwegs und haben aufwendig gestrickte Fahrwerke. Wer also ambitioniert unterwegs sein will, sollte ein Modell mit ABS wählen, denn besonders Fahranfängern bereiten Notbremsungen auf zwei Rädern oft Probleme.

Der koreanische Hersteller hat eine 125er im original Bobber-Stil mit einzigartigem V2-Motor im Angebot. Vorn und hinten rollen fette Gummis auf Gussfelgen, die Telegabel schützen Faltenbälge, hinten stützt sich die Stahlschwinge über zwei Federbeine ab. In komfortabler Sitzposition ergibt sich ein erfreulich integrierendes Gefühl. Die Sitzhöhe garantiert jeder Körperstatur guten Bodenkontakt. Bei aufrechtem Oberkörper greifen die Hände gut an die Lenkstange und haben das Bike im Nu im Griff. Eine aktive Fahrweise in Innenstädten wie kurvigen Landstraßen ist problemlos möglich. Will man mit dem Verkehr mitschwimmen, braucht das Aggregat Drehzahlen oberhalb der 6000er-Markierung. Seine Maximalleistung erreicht der V2 erst bei 10.250 Touren, den Drehmomentgipfel bei 9250 U/min. Das Cockpit blendet bei Sonneneinstrahlung, die Warnleuchten sind nur schlecht erkennbar. Fazit: Die Hyosung ist dank originalgetreuem 60-Grad-V-Motor und überzeugender Interpretation des US-Vorbilds ein famoses Unikat mit sehr manierlichem Verarbeitungszustand für knapp 4300 Euro.

Hier geht's zum ausführlichen Fahrbericht der Hyosung GV 125 S Aquila.

Dem 2020 eingeführten Naked Bike Crossfire 500 hat der chinesische Hersteller Brixton 2022 eine 125er-Version zur Seite gestellt. Wie das große Schwestermodell zeichnet sich die Leichtkraftrad-Variante durch eine moderne Interpretation klassischer Cafe-Racer- und Scrambler-Elemente aus. Weitere Besonderheiten sind ein Tank mit markanter X-Prägung an den Seiten sowie das freischwebende Heckbürzel, da Nummernschild und hinteres Schutzblech von einem an der Hinterradnabe befestigten Ausleger gehalten werden. Darüber hinaus bietet die rund 4200 Euro teure Crossfire LED-Leuchten vorne und hinten sowie eine Displayanzeige im Cockpit.

Angetrieben wird der schlanke Neo-Klassiker von einem wassergekühlten und elektronisch einspritzenden Einzylinder mit Sechsgang-Getriebe, der 10 kW/14 PS leistet. Damit soll die kleine Brixton bis 99 km/h schnell werden. Besonderheiten sind Wave-Bremsscheiben an den 17 beziehungsweise 18 Zoll großen Rädern, die Reifen mit leichtem Stollenprofil tragen. Vorne bietet das rund 150 Kilogramm schwere Modell eine USD-Gabel, hinten eine Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein.

Die aus Benelli Leoncino 800 und Leoncino 500 bestehende Modellfamilie wurde um eine 125er-Variante nach unten abgerundet. Das Naked-Bike mit Gitterrohrrahmen wird von einem 9 kW/13 PS starkem Einzylinder angetrieben, der seine Kraft per Sechsgang-Getriebe und Kette ans Hinterrad leitet. Der flüssiggekühlte Vierventil-Einspritzer soll sich mit 2,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer begnügen.

Die kleine Leoncino vereint klassische und moderne Elemente. Retro-Charme vermitteln unter anderem Farben wie "Forest Green" oder "Steel Grey", zugleich bietet das Leichtkraftrad zeitgemäße Details wie LED-Leuchten und ein digitales Cockpit. Das Fahrwerk zeichnet sich durch USD-Gabel, Kastenschwinge mit Zentralfederbein und CBS-Bremssystem aus. Vorne gibt es eine 28 Zentimeter Wave-Bremsscheibe. Die Preise starten bei rund 3500 Euro.

Yamaha spielt mit dem Modell-Baukasten: Mit der XSR 125 fügt der japanische Motorradhersteller seinem ohnehin üppigen Portfolio ein weiteres Leichtkraftrad hinzu. Die XSR 125 ist von der Vergangenheit inspiriert und dennoch zukunftsorientiert und rollt in den Spuren der XSR 900 und der XSR 700. Die Leichtkraftrad-Variante wird von dem bekannten flüssigkeitsgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit 125 Kubikzentimetern Hubraum und einer Leistung von 11 kW/15 PS angetrieben; er wird auch in den Modellen MT-125 und YZF-R125 eingebaut. Besonderheit des Triebwerks ist eine variable Ventilsteuerung, wodurch viel Drehmoment bei mittleren Drehzahlen zur Verfügung steht.

Mit 140 Kilogramm Leergewicht (fahrfertig vollgetankt) ist die neue Yamaha recht leicht. Als Sport-Heritage-Modell weist sie Leichtmetallgussräder mit Blockprofil-Reifen auf, vorne im Format 110/70-17 und hinten 140/70-17. Vorne wird eine 37-mm-USD-Gabel montiert, hinten gibt es ein Mono-Federbein. Die Sitzhöhe von 81 Zentimetern erscheint maßvoll und sollte eine komfortable Sitzposition für viele Staturen ermöglichen. Die in drei Farben lieferbare Yamaha XSR 125 kostet 4949 Euro.

Hier finden Sie einen ausführlichen Fahrbericht der Yamaha XSR 125.

Die in Deutschland besonders gefragten Modelle in Supersportler-Aufmachung werden durch die Bank mit ABS angeboten. Zudem gehen sie durchweg ans Leistungslimit von 11 kW/15 PS. Wie die rund 5399 Euro teure RS 125 von Aprilia, die mit Aluminium-Brückenrahmen, Upside-down-Gabel, großzügig dimensionierten Bremsen, Vorderrad-ABS und 144 Kilogramm besonders als Replika richtiges Rennsport-Feeling vermittelt. Immerhin: 120 km/h Höchstgeschwindigkeit sind drin. Preislich auf gleichem Niveau bewegt sich Kawasakis Ninja 125, die mit mächtigem Endschalldämpfer, großem Ninja-Schriftzug und Wave-Scheibenbremsen einen aggressiven Eindruck hinterlässt, obgleich sie mit 114 km/h etwas hinterherfährt.

Ähnlich gestrickt wie Ninja und RS ist die KTM RC 125 mit Gitterrohrrahmen, 120 km/h Top Speed und dickem 150er-Reifen an der Hinterhand. Mit 134 Kilogramm am leichtesten und mit 2,3 Liter Verbrauch vergleichsweise sparsam ist die Suzuki GSX-R 125, die mit 112 km/h allerdings nicht ganz mit den anderen Achtelliter-Athleten mithalten kann. Als Besonderheiten bietet sie Wave-Bremsscheiben und ein digitales Cockpit, was interessierten Käufern rund 4700 Euro Wert sein muss.

Mit fast 5700 Euro markiert die Yamaha R125 das obere Limit in der Leichtkraftrad-Klasse. Sie legt mit Anti-Hopping-Kupplung, variabler Ventilsteuerung, LED-Doppelscheinwerfer, LED-Multifunktionsdisplay und ABS die Messlatte in Sachen Technik besonders hoch. Zu den gefragtesten Vertretern der 125er-Szene gehören nicht nur Supersportler, alternativ finden sich auf den vorderen Plätzen der Zulassungsstatistiken auch Typen im Naked-Bike-, Supermoto-, Enduro- oder Streetfighter-Stil.

Federführend sind hier ebenfalls bekanntere Markennamen wie etwa Aprilia mit der SX 125, die Enduro-Optik mit glatter Straßenbereifung und maximaler Leistung vereint. Zudem bietet sie ein digitales Cockpit und ABS. Trotz 11 kW/15 PS ist nur eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h drin. Im Gegenzug genießt man auf der SX lange Federwege und eine hohe Sitzposition. Mit 4099 Euro fällt zudem der Preis relativ niedrig aus.

Auf dem taiwanischen Leichtkraftrad mit moderaten Enduro-Allüren kommt man in den Genuss ziemlich großzügiger Platzverhältnisse. Die Sitzbank bietet eine integrative Ergonomie, der Lenker sorgt für einen aufrechten Oberkörper bei bequemer Armhaltung. Die SYM vermittelt beste Fahrzeugkontrolle, wirkt mit 10,9 PS und lediglich 9,5 Nm Drehmoment allerdings leicht untermotorisiert. Dafür erfreut der Verbrauch von 2,4 Litern auf 100 Kilometer. Neben dem gut ablesbaren Digital-Display mit Infos zu den üblichen Anzeigen findet sich vor dem Tank ein USB-Anschluss als Stromquelle für ein Navigationsgerät.

Mit der Leichtenduro ist man bestens für die alltäglichen Herausforderungen, nicht jedoch für eine Weltreise gewappnet. Gute Motormanieren, ein unprätentiöses Fahrwerk und die gute Praxistauglichkeit bei tadelloser Verarbeitung machen die verlangten 3400 Euro zu einem fairen Angebot im trendigen 125er-Segment.

Hier finden Sie einen ausführlichen Fahrbericht zur SYM NH-T 125.

Stattliche 5350 Euro werden für die deutlich aggressiver gezeichnete KTM 125 Duke aufgerufen, die mit ihrer unverkleideten Supersportler-Optik und Supermoto-Anmutung schon seit vielen Jahren ganz vorne in der Gunst der 125er-Käufer liegt. Zur Ausstattung des Bestsellers gehören ein großes Farbdisplay-Cockpit, elektronische Kraftstoffeinspritzung, LED-Scheinwerfer und Anti-Blockier-Bremsen. Preislich auf noch höherem Niveau bewegt sich die 5449 Euro teure Yamaha MT-125, die technisch eng verwandt und damit ähnlich richtungsweisend wie das Schwestermodell Yamaha R125 ausgestattet ist.

Ebenfalls ein im Kern identisches Naked-Pendant bietet Kawasaki mit der Z 125, die sich dank markanter Scheinwerfermaske durch eine Streetfighter-Anmutung hervortut. Gut 4500 Euro muss man für die 11 kW/15 PS starke Kawa hinblättern.

Die neue Mash Black Seven 125 ist ein interessantes Retro-Bike. Das Rezept der französischen Marke: Stilelemente britischer und japanischer Bikes der 60er- und 70er-Jahre plus zeitgemäße Technik. Auf den ersten Blick wirkt die Mash Black Seven 125 wie aus der Zeit gefallen: Das in China produzierte Leichtkraftrad sieht wie ein richtiger Oldtimer aus. Der schwarz lackierte Tank mit den goldfarbenen Verzierungen, Speichenräder mit schmalen Reifen, die klassisch gerade Sitzbank mit den quer zur Sitzfläche gesteppten Nähten und eine langgezogene Auspuffanlage aus Edelstahl mit konisch zulaufendem Endtopf – all das erinnert an ehrwürdige Motorräder der Seventies.

Hier geht's zum aktuellen Fahrbericht der Mash Black Seven 125.

Neo-Sports- und Café-Racer-Stil vermischen sich bei Hondas CB125R, die technisch ebenfalls weit vorne mitfährt. Sie bietet einen wassergekühlten Einzylinder mit Benzineinspritzung, der mit 9,8 kW/13,3 PS und 101 km/h zwar nicht ans längsdynamische Limit führt, mit 2,1 Liter auf 100 Kilometer aber besonders genügsam ist. Zudem bietet die Honda eine bemerkenswerte Technikausstattung mit Wave-ABS-Bremsen und LED-Leuchten vorne wie hinten, Upside-down-Vordergabel und LCD-Display. Darüber hinaus gibt es modernes Styling mit einem unterm Motor verlaufenden Stummel-Endschalldämpfer. der Preis: 4799 Euro.

Vor allem auf Fahrspaß in der City ist die Honda MSX125 ausgelegt, die mit ihren kleinen Rädern in moderner Aufmachung dem Kult Bike Honda Monkey nacheifert. Zum Fahrspaß-Anspruch passen auch Upside-down-Gabel und ABS, weshalb die nur 7,2 kW/9,8 PS starke MSX auch rund 4100 Euro kostet. Sie ist aufgrund ihrer kompakten Abmessungen und knapp 100 Kilogramm Gewicht unter anderem bei Wohnmobilnutzern gefragt.

Noch zu teuer? Die japanische Motorradmarke bietet mit der Honda CB125F alternativ noch ein in Deutschland gefragtes Basismodell mit knapp über 10 PS und CBS-Bremssystem an. Optisch und technisch kommt sie brav daher, weshalb sie sich eher als einfaches Alltags-Bike für den Weg zur Arbeit empfiehlt. Wer ein vor allem gutes und zugleich günstiges (2799 Euro) Einstiegsmodell sucht, ist mit dieser 125er gut bedient. Das über jeden Zweifel erhabene ABS kann die CBS-Bremsanlage der F allerdings nicht ersetzen.

Der traditionsreiche Hersteller F. B Mondial hat als Leichtkraftrad unter anderem die Flat Track 125i im Programm. Die rund 4000 Euro teure Einzylindermaschine zeichnet sich durch ein von Flat-Track-Rennmaschinen inspiriertes Design aus. Für den sportlichen Auftritt sorgen unter anderem die Einzelsitz-Optik und eine Frontverkleidung mit Startnummer. Letztere befindet sich dort, wo straßenzugelassene Motorräder normalerweise den Scheinwerfer tragen. Beim Frontlicht handelt es sich jedoch um eine miniaturisierte LED-Leuchteneinheit mit Blinkern unterhalb der Frontverkleidung.

Weitere Design-Besonderheiten sind ein hochgelegter Doppel-Endschalldämpfer aus Edelstahl, ein Schwingenausleger als Halterung fürs Nummernschild und seitliche Verkleidungsteile, die ebenfalls die Startnummer schmückt. Für Vortrieb sorgt bei der Flat Track ein flüssiggekühlter Euro-5-Einzylinder, der via Sechsgang-Schaltgetriebe und Kette 10 kW/14 PS und 10,5 Newtonmeter Drehmoment ans 19-Zoll-Hinterrad mit Dual-Sport-Reifen leitet. Ansonsten bietet die neue Mondial vorne eine Upside-down-Gabel, hinten ein Zentralfederbein sowie eine ABS-Bremsanlage mit Wave-Scheiben und Stahlflexleitungen. Informationszentrale im Cockpit ist ein TFT-Display.

Nachdem die chinesische Marke Zontes Anfang 2020 mit ihrer Zontes 310 T eine erfolgreiche Premiere in Europa feiern konnte, haben die Asiaten inzwischen drei interessante 125ern im Programm: Die 125 GK, die avantgardistisch gestylte ZT 125-U kommt als dynamischer Streetfighter daher, die Zontes 125 G1 bedient den aktuellen Trend zu Leichtkrafträdern als moderner Scrambler, die zum konkurrenzfähigen Preis von 3595 Euro zu haben ist.

Von Aprilia bis Zontes: Über 150 Tests, Fahrberichte, Neuvorstellungen

Bikes für Autofahrer: Die große 125er-Übersicht

Elektro: Der große Marktcheck für E-Motorräder

Daten zu über 500 aktuellen Modellen: ADAC Motorradkatalog

Mit Text- und Info-Material von Mario Hommen und Thilo Kozik / SP-X

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?